Test: Ghost Recon Wildlands – Solo Pfui im Koop Hui?

Test: Ghost Recon Wildlands – Solo Pfui im Koop Hui?

Wir haben uns richtig viel Zeit für den Taktik-Shooter Ghost Recon Wildlands von Ubisoft genommen um ihn auf Herz und Nieren zu testen. Komplett durchgespielt, zwei verschiedene Endsequenzen bewundert, die Open-World – Solo sowie im Koop-Modus – in ihre Trümmer zerlegt, die Companion-App gezockt und tja was sollen wir sagen nun fühlen wir uns bereit für unseren Test. Natürlich wird wieder die Ubisoft-Formel als Grundgerüst verwendet, nutzt sie sich mittlerweile ab oder macht das immer noch Spaß? Wir finden es heraus!

Kampf den Drogen

Als Spielwelt verwendet der taktische Shooter ein digital nachgebautes Bolivien. Traumhaft schöne Kulissen geben sich hier die Klinke in die Hand. Wir schleichen durch wild wachsende Dschungelpflanzen, besuchen einen Salzsee, fahren an riesigen teilweise schneebedeckten Bergen vorbei und entdecken lecker aussehende Seen und Flüsse sowie tundraartige Gebiete. Verschiedene Tages- und Nachtzeiten sowie unterschiedliche Wetterlagen verlangen ein anderes Vorgehen von uns. All das können wir per pedes, mit diversen Autos (Panzer muhaha!) und LKWs, mit Booten und in Helikoptern sowie mit Flugzeugen frei erkunden.

Unser Trupp wurde nach Bolivien geführt um den Kampf gegen die Drogen aufzunehmen. Unser Ziel ist es ein ganzes Land von den lebenszerstörenden Stoffen zu befreien. Wir müssen die Unterhändler finden und erlegen, wir kämpfen gegen diverse Bosse, verbünden uns mit Einheimischen um ganz am Ende auf den Druglord El Sueño zu treffen und ihm hoffentlich das Handwerk zu legen. Zur Geschichte verraten wir natürlich absolut gar nichts. Sobald ihr eine bestimmt Prozentanzahl an erledigten Einsätzen erreicht könnt ihr euch direkt auf den Weg zur letzten Mission machen und das empfehlen wir euch auch. Perfektionisten – wie wir – schließen im Anschluss daran alle Story-Einsätze ab und verfügen somit über eine 100%ige Auswertung. Dann könnt ihr die letzte Mission nochmals starten und erlebt ein anderes Ende. Wir sind Ghosts, wir sind bereit – Huha!

Dieser Herr war dem Drogenkartell offensichtlich ein Dorn im Auge.

Wir erobern Bolivien

Typisch Ubisoft quillt die Übersichtskarte mit absolvierbaren Missionen über.

Insgesamt warten 21 Provinzen und deren Bosse darauf von uns besucht und gereinigt beziehungsweise eliminiert zu werden. Das Ganze funktioniert ähnlich wie in Mafia 3. Wir fahren erstmal in ein neues Gebiet und müssen uns dort Informationen besorgen. Dazu „schütteln“ wir ein paar kleine Fische des Kartells durch. Diese verraten uns dann wertvolle Informationen und bald darauf scheinen dann die ersten Storyeinsätze auf der Karte auf. Pro Gebiet seid ihr, je nach Genauigkeit und Spielertyp, zwei bis drei Stunden beschäftigt. Im Gegensatz zu Mafia 3 bieten diese „0815-Missionen“, bis zur Gebietöffnung, aber wesentlich mehr Abwechslung. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Herangehensweisen die uns Ghost Recon Wildlands erlaubt. Egal ob laut wie Rambo oder in bester Schleichmanier, beide Wege sind möglich und bieten eigene Reize an sie so zu absolvieren.

Grundsätzlich bleibt festzuhalten dass die meisten Kämpfe über recht große Distanzen zu schlagen sind. Die Ausrüstung eines Scharfschützengewehrs mit Schalldämpfer ist also die oberste Pflicht eines jeden guten Ghosts. Immer wieder ist der Weg, den ihr gehen müsst, durch die Missionsziele in Stein gemeißelt. Infiltration und Hacken geht natürlich nur in der leisen Ausführung. Mit unseren kleinen Helfern wie Fernglas und Drohne Kunden wir das Gebiet aus. Suchen uns eine Lücke in der Verteidigung und schleichen uns somit zum Ziel. Bei uns enden aber ziemlich alle Einsätze in der Rambo-Variante, dann startet die Explosionsparty erst richtig:

Wir züchten uns hoch

Für jede absolvierte Mission, für jeden erlegten Gegner, für markierte Nachschübe die den Rebellen zugutekommen erhalten wir Erfahrungspunkte. Unser Charakter steigt somit recht schnell im Level hoch und wir erhalten (blaue) Fertigkeitspunkte die wir frei im Skilltree verteilen dürfen. Um das aber überhaupt tun zu können benötigen wir neben den Fertigkeitspunkten noch grüne Nachschubpunkte. Die grünen Punkte erhalten wir durch spezielle Nebenmissionen, durch das befreien eines Gebietes und durch schlichtes Markieren von Nachschüben. Somit entwickelt sich ein motivierendes System in welchem wir nach blauen und grünen Punkten jagen. Zum Ende hin haben wir aber so viele Fertigkeitenpunkte über die wir einfach nicht mehr nutzen können, da der Skilltree schon bis zum letzten Punkt komplett ausgebaut ist.

Die grüne Ressource ist also der Schlüssel zum schnellen Leveln. Wie gut das Ubisoft eine Companion App auf den Markt gebracht hat. In dieser tun wir nämlich genau das und das locker flockig nebenbei. Wir ziehen in der App mit unserem Trupp durch die Spielwelt. Wir sehen lediglich die Übersichtskarte und wählen dort einen Trupp und eine Mission aus und schon ziehen die Jungs und Mädels aus um das zu erledigen. Wir erbeuten Gegenstände und steigen wiederum im Level auf um dann schwierigere Missionen und Gebiete meistern zu können. Und genau die hier erbeuteten grünen Nachschubpunkte können wir dann an das Hauptspiel senden. Alles in Allem ist die App ganz nett und dient als kleiner Zeitvertreib für die Busfahrt oder auf der Arbeit.

Ich baue mir meine Waffe

Ein weiterer Motivationsmotor ist das Waffenmanagement in Ghost Recon Wildlands, das System läuft unter dem Namen GunSmith welches alte Zockerhasen bereits aus den Vorgängern kennen. Neue (bessere) Waffen erhalten wir für den Abschluss der Hauptstorymission eines jeden Gebietes. Diese Waffengattung lässt sich aber leider nicht anpassen sie stellen also Unikate dar. Deshalb gibt es überall in der Spielwelt verschiedene Waffen und passende Aufsätze dazu die ihr finden, sammeln und anschließend ausrüsten könnt. Das System motiviert ungemein und wir basteln gerne auf unseren Meinungsverstärkern herum. Ihr wünscht euch ein größeres Magazin? Na dann Augen auf, passenden Aufsatz ausgewählt und eingesammelt und Tada schon verschießt unser Schießprügel mehr blaue Bohnen.

Passend dazu gibt es noch diverse Bonus-Orden die ihr findet könnt. Diese gewähren oft äußerst mächtige Boni wie beispielsweise 20% mehr Munitionskapazität, ein schnelleres „Skopen“ oder eine um 30% erhöhte Wiederbelebungsrate. Übrigens ist eine Mission erst gescheitert wenn alle Ghosts regungslos am Boden liegen, so lange ein einziger noch lebt kann dieser seine Kameraden wiederbeleben. Alternativ kann nach Ablauf eines Timers beim Kollegen gespawnt werden.

Als weitere Unterstützung gibt es diverse grüne Missionen die wir unter dem Reiter „Rebellenunterstützung“ absolvieren können. Diese Fähigkeiten werden einfach im Kreismenü ausgewählt und dann sofort ausgeführt. So können wir beispielsweise Unterstützungstruppen der Rebellen rufen, einen Fahrzeugabwurf (auch Panzer Muhaha!) ordern oder einen Mörserangriff befehlen. Spielt ihr im Koop-Modus mit Freunden ist das meist nicht notwendig. Zockt ihr hingegen alleine mit den CPU-Ghosts ist man für jede Unterstützung dankbar. Die Unterstützungs-KI geht in Ordnung aber ist weit davon entfernt Bäume auszureisen. Ähnlich verhält es sich bei den Gegnern. Diese sind zwar sehr treffsicher und teilen mächtig Schaden aus aber koordinierte Angriffe wie beispielsweise über unsere Flanke sind äußerst selten.

Jedes Gebiet verfügt zudem über einen anderen Schwierigkeitsgrad. Gebiete bis einschließlich der 3er-Grenze sind lockerflockig auch in Rambomanier lösbar. Kniffliger wird die Sache in den 4er- und 5er-Gebieten. Dort warten Raketenabwehrstellungen auf ungeübte Hobbypiloten und auch die Unidad. Diese Gegner erstrahlen auf der Map als violett gekennzeichnet und stellen eine richtige Herausforderung dar. Schaltet ihr sie zu langsam aus rufen die Jungs sofort Verstärkung. Zuerst befinden sich unsere Ghosts dann auf dem Fahnungslevel eins, das ist noch locker machbar. Auf Level 4 starten dann aber diverse Helikopter, mit MGs ausgestattete Jeeps und etliche weitere Fahrzeuge einen Angriff auf uns. Das ist herausfordernd, das macht Spaß kann aber mit einem schlechtem Team beziehungsweise der KI auch frustrierend sein. Wohl dem der hier die „Noobtube“ ausgerüstet hat. Ohne den Granatwerfer ist bei einer Eskalation kein Blumentopf zu gewinnen.

Der Skilltree

Was wäre ein aktuelles Spiel wie Ghost Recon Wildlands ohne vernünftigen Skilltree? Richtig, es wäre keinen Pfifferling wert. Gleich fünf Talentbäume warten darauf unseren Ghost zu verbessern. Der sechste Tree ist jener mit den „Rebellenunterstütungsmissionen“ deshalb klammern wir diesen aus, da wir ihn mit absolvierten Missionen steigern müssen und nicht mit Fähigkeitspunkten. Der Skilltree unterteilt sich in Waffe, Drohne, Objekt, Körper sowie Trupp. Sobald ihr in jeder einzelnen Fähigkeit – in jedem einzelnen Zweig – zumindest einen Punkt gesteckt habt erhaltet ihr die epische Fähigkeit von diesem Skilltree. Unter „Waffe“ ist das eine 30%ige Steigerung der Präzision im Fernkampf und das ist definitiv sehr mächtig. In der Drohnenabteilung verbessern wir unseren fliegenden Helfer, mindestens einer im Trupp sollte das komplett ausbauen. Unter Objekt finden wir die harten Gadgets wie C4, Blendgranaten sowie Splittergranaten, Minen und Konsorten. Der Trupp-Skilltree ist in erster Linie für Solozocker interessant da wir hier unsere KI-Ghosts verbessern. Last but not least haben wir noch den „Körper“-Reiter, dort verbessern wir unseren eigenen Ghost – so wird er zum Beispiel widerstandsfähiger.

Spielspaß:

Fazit:

Wir haben uns bei Ghost Recon Wildlands für eine Doppelwertung entschieden. Die 75% beziehen sich auf Solozocker, die 85% für Koop-Spieler. Es ist für uns klar und eindeutig im Koop macht der Taktik-Shooter wesentlich mehr Spaß als alleine. Uns stehen einfach mehr Möglichkeiten offen wie wir das Spiel zocken möchten. Koop macht immer mehr Spaß, das Spiel ist ein Paradebeispiel dafür. Solisten hingegen kämpfen mit ähnlichen Problemen die wir schon bei Mafia 3 angeprangert haben. Teilweise doofe KI-Ghosts, immer gleicher Spielablauf beim Erobern der Provinzen was uns früher oder später ermüdet. Kumpels schnappen, ein Ghosts-Team bilden und dann ab nach Bolivien so macht dieses Spiel definitiv am meisten Spaß, wir wünschen euch gute Unterhaltung auf der Plattform eurer Wahl (PC, XBox One und PS4). Mittlerweile wurde ein PVP-Modus angekündigt der vollkommen gratis nachgereicht wird also darauf sind wir schon mehr als gespannt.

Falls ihr zufällig knappe 30ig Stunden Zeit habt könnt ihr euch unser komplettes Playthrough ansehen:

In meinen Adern fließt Gaming :D

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