Test: Sniper Elite 4 – Der bisher beste Serienteil?

Test: Sniper Elite 4 – Der bisher beste Serienteil?

Haben wir mit Sniper Elite 4 den ersten richtig Kracher im Zockerjahr 2017? Entwickler Rebellion hat alles ausgepackt und in den Stealth-Shooter reingesteckt was ihnen zur Verfügung steht. Schöne Grafik, brachialer Sound, riesige Level, Solo-, Koop- und Multiplayer-Modus in etlichen Varianten. Kurzer Spoiler vorweg: Sniper Elite 4 ist der bisher beste Serienteil dieses Franchises aber reicht es auch für die Genrekrone? Der Test klärt uns auf.

Italien steht im Mittelpunkt

Wir schreiben das Jahr 1943, die Alliierten versuchen von Afrika aus Italien zurück zu erobern. Unsere erste Mission startet in San Celini, dort sollen wir einen gewissen General Schmidt töten. Von Süden aus arbeiten wir uns immer weiter in den Norden und das überzeugt mit Abwechslung pur. Italien scheint der optimale Schauplatz für Sniper Elite 4 geworden zu sein. Malerische Strände, brachial wirkende Klippen und Berge, Ozeane aber auch Wälder, kleine Bergdörfer, alte Festungen und kulturelle Bauten wie beispielsweise Kloster gehören zu unserem Einsatzgebiet. Und das Ganze sogar an unterschiedlichen Tageszeiten. Mal sind wir unter der brütenden Sonne unterwegs, dann schleichen wir uns leise durch Nachteinsätze oder sprengen Radaranlagen in der Abendsonne. Was für ein geiles Setting und umso verwunderlicher das Italien als Schauplatz so selten verwendet wird.

Immer her damit

Insgesamt warten in Sniper Elite 4 zehn Missionen auf euch. Klingt nach nicht sonderlich viel aber ihr seid pro Mission 1,5 bis 2 Stunden beschäftigt. Das liegt an den etlichen Missionszielen. Meist gibt es mehrere Hauptaufgaben und etliche Nebenquests die erledigt werden wollen. Dazu gesellt sich der von euch gewählte Schwierigkeitsgrad, ab „Normal“ gilt es leise zu arbeiten. Die Gegner sind hammerhart und werden jede eurer Schwächen ausnutzen. Ihr verursacht lärm dann werden die Nazis nach euch Suchen. Ihr erledigt einen Gegner der nicht vollkommen allein in der Pampa herum steht dann werden die Nazis nach euch Suchen. Wurdet ihr erblickt werdet ihr aus allen Himmelsrichtungen sofort angegriffen. Die Gegner versuchen euch zu umkreisen, ein Funker ruft Luftunterstützung und bombt somit euren sicher geglaubten Standort. Natürlich verfügen die Nazis auch über Scharfschützen, Geschütztürme und Panzer.

Der Nahkampf ist immer eine gute Option. Leise und absolut tödlich. Hier brechen wir einem Offizier dass Kiefer.

Ihr solltet wahrhaftig versuchen leise und unbemerkt durch das Level zu schleichen. Damit das gelingen kann bekommt ihr einige Optionen und Gadgets an die Hand. Das Wichtigste ist die sogenannte Ultraschallmunition, ist im Grunde nichts anderes als ein Schalldämpfer. Umgebung auskundschaften, Ultraschallmunition rein und schon werden die ersten Gegner vernichtet. Nun schlägt die Stunde des Nahkampfes und der Pistole. Der Nahkampfangriff ist immer tödlich und vor allem leise, es darf euch nur niemand dabei erwischen. Die Pistole selbst ist ebenfalls Gold wert, sie kann nämlich auch mit Ultraschallmunition ausgerüstet werden und tötet somit lautlos.

Mehr Gadgets!

Darf es noch ein bisschen mehr sein? Jawohl, kein Problem hat Sniper Elite 4 im Angebot. Für Freunde des Ablenkungsmanövers hätten wir hier diverse Arten von Bomben und Minen. Wir können Stromaggregate oder Leichen in Bomben verwandeln. Läuft nun eine Patrouille dort vorbei, um sich das näher anzusehen, dann hat es BOOM gemacht. Muhaha, wir lieben es wenn ein Plan funktioniert. Meist wird dann Alarm ausgelöst und ihr könnt euch relativ seelenruhig um euer Ziel kümmern.

Fahrzeuge wie Panzer werdet ihr mit Tellerminen los. Andere wiederrum haben Schwachstellen, ein paar gezielte Schüsse und schon explodiert der LKW. Geschütztürme werden mit Sprengladungen in ihre Einzelteile zerlegt. Hier habt ihr ebenfalls zwei Optionen. Entweder versetzt ihr die Sprengladung mit einer Zündschnur und sucht in der Zwischenzeit das Weite oder ihr schießt mit dem Scharfschützengewehr aus der Entfernung darauf und zerlegt es so in seine Einzelteile.

Boom – Headshot! Die brutalen Killcams sind natürlich auch wieder dabei. So werden wir für besondere Abschüsse belohnt.

Der Lohn für unsere Mühen

sind Erfahrungspunkte und Geld. Durch die EP (Erfahrungspunkte) steigt unser Elitesoldat Karl im Rang auf. Alle fünf Level dürfen wir uns dann eine neue Fähigkeit aussuchen und unseren Skill dadurch steigern. Durch das Geld verbessern wir unsere Ausrüstung. Wir können frische Waffen kaufen und ausprobieren und wir nehmen mehr Gadgets mit, vor allem Ultraschallmunition und Verbände zum Heilen. Minen und Konsorten findet ihr bei erledigten Gegner „massenhaft“, mussten wir niemals extra einpacken aber die schallgedämpfte Munition ist dafür absolute Mangelware.

Notdürftiges Bündnis

Um die Nazis zurückzudrängen und besiegen zu können benötigen wir natürlich Verbündete. Das sind einerseits die Alliierten und auf der anderen Seite die Partisanen – italienische Widerstandskämpfer. Im Laufe der Geschichte arbeiten wir auch noch mit der Mafia zusammen, was den Partisanen und ihrer Anführerin „Engel“-Sofia überhaupt nicht gefällt. Weiters entführen wir einen deutschen Wissenschaftler namens Hessler, dieser ist der Erfinder einer Nazi-Wunderwaffe. Seine bloße und vollkommen nutzlose Anwesenheit lässt die Emotionen weiter hochkochen. Das und mehr erleben wir in der Story von Sniper Elite 4.

Wieso gibt es eigentlich so wenige Nachtmissionen in anderen Spielen? Wir finden das klasse.

Multi, Solo und Koop

Sniper Elite 4 ist ein „Rundum-Sorglos-Titel“, quasi auf alles was ihr gerade Lust habt ist auch enthalten. Der Multiplayer-Modus bietet insgesamt sechs unterschiedliche Spielmodi. Da hätten wir die Klassiker Team-Deathmatch und Deathmatch. Der Modus „König der Entfernung“ kann ebenfalls im Team oder allein gezockt werden. Hier geht es darum das jenes Team oder jener Spieler gewinnt, der die höchste Gesamtentfernung bei allen Kills erreicht hat. In „Kein Überquren“ werden Freunde des Snipens ihre Spielgrube finden. Hier sind die beiden Teams durch einen unüberwindbaren Graben getrennt. Zum Abschluss gibt es noch den Modus „Kontrolle“, darin kämpft man um Funkgeräte. Diese werden abgeworfen und wollen erobert werden.

Für Solisten und Koop-Freunde wird aber auch einiges geboten. Beispielsweise könnt ihr die Kampagne im Koop-Modus mit einem Freund oder unbekannten Spielern aus den Weiten des Internets gemeinsam zocken. Modus zwei ist „Überleben“. Kennt man ja, dahinter verbirgt sich nichts anderes als der klassische Feindwellen-Modus. Die „Überwachungsmissionen“ machen neben der Kampagne im Koop-Modus am meisten Spaß. Hier findet ihr asymmetrisches Gameplay vor. Heißt nichts anderes das ein Spieler die Arbeit des Snipers übernimmt und der andere die Aufgaben mittendrin erledigen muss. Auch hier sind die zwei Ebenen getrennt. Heißt Sniper bleibt Sniper und der Rambo mittendrin bleibt der Rambo bis die Mission abgeschlossen ist.

Egal was ihr auch immer zockt, für alles bekommt ihr Erfahrungspunkte und steigt so immer weiter im Level hoch.

Auf der Brücke haben die Nazis ein Geschütz platziert. Unsere Aufgabe ist es dieses zu sprengen.

Spielspaß:

Fazit:

Sniper Elite 4 wird zurecht als der erste, richtige Blockbuster im Zockerjahr 2017 gefeiert. Was für ein großartiges Spiel, was für ein gigantisches Leveldesign – diese Freiheit seine Aufgaben so zu erledigen wie man möchte – einfach fantastisch. Etliche Haupt- und Nebenquests, spannend für Solitsten, Freunde des Koop und Multiplayers. Grafik top, Sound top es gibt im Grunde genommen nichts zu meckern. Klar der Skilltree könnte umfangreicher sein und die Story wird in Zeichnungen sowie Gesprächen und nicht in bombastischen Videos erzählt aber wir sprechen hier immer noch von einem recht kleinen Entwicklerstudio – Job super erledigt PUNKT!

In meinen Adern fließt Gaming :D

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