Test: Deadcore – Hart, härter, am härtesten

Test: Deadcore – Hart, härter, am härtesten

Deadcore wurde am 7-Days-FPS-Game-Jame entwickelt und hieß ursprünglich Deadlock. Bando Namcai erkannte das Potenzial und nahm sich dem Indie-Projekt an. Im Prinzip ist es ein Speedrunner der sehr stark auf Geschicklichkeitspassagen setzt. Quasi eine Mischung aus Mirrors Edge, Portal und einem Ego-Shooter.

Was bist du Deadcore?

Deadcore ist ein Speedrunner in dem ihr sehr schwierige Passagen meistern sollt. Es gilt zu springen, Geschossen auszuweichen, den Doppelsprung zu benutzen, sowie die Umgebung zu eurem Vorteil zu verwenden. Deadcore ist ein sehr schnelles Game und mit den Jumppads wird das noch zusätzlich unterstützt.

Ihr flitzt durch die Levels und euer Ziel ist es einen Turm zu erklimmen. Story? Fehlanzeige! Es wird zwar eine lose Handlung erzählt aber die könnt ihr getrost vergessen. Es geht einzig allein darum das Spiel zu bezwingen und das selbst stellt euch vor eine große Herausforderung. In Deadcore ist freies Speichern tabu, ihr müsst relativ fair verteilt Speicherpunkte erreichen. Diese sind einfach zu erkennen den sie leuchten grün. Dort könnt ihr kurz verschnaufen und eure Waffe wird wieder aufgefüllt.

Punktgenaue Landung

Die Steuerung von Deadcore ist geradezu perfekt umgesetzt. Wenn ihr wieder einmal in den Tod stürzt wisst ihr sofort was daran Schuld war – nämlich ihr selbst und nichts anderes. Ich habe es mit Maus und Tastatur gezockt und das funktioniert einwandfrei. Es gibt allerhand Zeug das euch das Leben schwer macht. Desto höher ihr den Turm erklimmt desto schwieriger wird die ganze Sache. Die Sprungpassagen werden knackiger und immer mehr Gegner und Fallen stellen sich euch in den Weg.

Die Technik von Deadcore ist grundsolide und wartet immer wieder mit beeindruckenden Backgrounds auf. Der Rest der Levels sind spartanisch gestaltet, auch die Gegner und Fallen sind auf ein Minimum reduziert aber Deadcore ist nicht hässlich. Alles ist darauf ausgelegt das Deadcore butterweich läuft und so genügend FPS (Frames per Second) vorhanden sind, damit das Game nicht ins stocken gerät. Die Musikuntermalung fährt mit elektronischen Tönen auf, normalerweise ist das nicht meine Musikrichtung aber wenn ich mich hier zurocken würde wäre vom Zockerzimmer nichts mehr übrig außer Staub und Steine – passt also. In den Levels verteilt liegen die zu hörenden Musikstücke herum, sobald ihr diese ausgesammelt habt sind sie frei geschalten. Kleines Detail am Rande: Um Deadcore zocken zu können benötigt ihr ein Steam-Konto.

Tot, toter, am totesten

Als wäre das fiese Leveldesign noch nicht genug kreuzen allerhand Gegner euren Weg. Immer wieder stehen Geschütztürme herum die euch von den Podesten fegen und euch so in den Tod stürzen. Es gibt Gegner die aus Klötzen bestehen und auch diese verschießen „Kugeln“ die euch zurück stoßen. So werdet ihr erneut dem virtuellen Tod begegnen. Dazu gibt es noch überall im Level verteilte rote Barrieren. Sobald ihr die berührt, na wer kann es richtig erraten? – Genau! Seid ihr Tod. Diese sind teilweise fix montiert aber können sich auch bewegen. So drehen sie sich zum Beispiel wie ein Kreisel und ihr müsst den richtigen Moment abwarten um durchzuhuschen.

Immer wieder kommen diese roten Barrieren in Quadratform auf euch zugerast. Dann müsst ihr eine schnelle Reaktion beweisen und Kurvensprünge hinlegen um den Geschossen auszuweichen. Dann gibt es noch die unfassbar „tollen“ Windräder die immer dort stehen wo sie am meisten nerven. Sobald ihr springt kommt also Seitenwind auf euch zu und ihr verfehlt die Zielplattform und seid wieder im Nirwana. In den späteren Levels kommen noch Gravitationsfelder hinzu, welche das Chaos perfektionieren.

Ihr bekommt also oft aufs Maul und viele, richtig viele, also wirklich heftig viele Wutausbrüche werden euren Weg durch Deadcore begleiten. Als Hilfestellung habt ihr eine „Waffe“ ausgerüstet. Das ist aber keine Waffe im herkömmlichen Sinn. Mit dieser Waffe könnt ihr euch den Weg kurzfristig erleichtern, aber ihr könnt nichts töten. Ihr könnt Gegner und Geschütztürme betäuben, sowie Jumppads aktivieren oder ausschalten und die Windräder zum stillstand zwingen. Auch Türen werden mit der Waffe geöffnet, sie dient quasi als Universalschlüssel für die Levels.

Die Königsdisziplin

Wer nach der Kampagne noch immer nicht genug hat vom Geschwindigkeitsgefühl kann sich mit den Speedruns beschäftigen. Hier gilt es Levelabschnitte in einer bestimmten Zeit zu schaffen. In den Levels liegen auch Blaupausen herum, welche besonders knifflige Gebiete freischalten. In Ranglisten könnt ihr eure benötigte Zeit mit dem Rest der Welt vergleichen.

Spielspaß:

80

Fazit:

Deadcore wird euch an die Belastungsgrenze treiben und teilweise darüber hinaus. Wenn sogar der tief schlafende Stein, alias Frau, im Nebenzimmer wach wird weil ich gerade brüllend in den Tod stürzte wisst ihr bescheid. Deadcore ist bockschwer aber es belohnt euch mit einem Glücksgefühl das man heut zu Tage nicht mehr oft erlebt. In Zeiten wo Casual und Zugänglichkeit über allem schwebt ist Deadcore eine erfreuliche Ausnahme. Viel besser kann man 10€ nicht investieren, aber sagt dann nicht, ich hätte euch nicht gewarnt es ist und bleibt bockschwer.

Deadcore könnt ihr hier um knapp 10€ auf Steam kaufen.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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