Test: Prison Architect – Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Test: Prison Architect – Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Nach über drei Jahren im Early-Access-Programm von Steam hat es die Wirtschaftssimulation Prison Architect endlich geschafft. Seit ein paar Tagen ist der Titel offiziell als Version 1.0 verfügbar und dass heißt jetzt ist der optimale Zeitpunkt für einen Test. Dass Aufbauspiele auch heute noch verdammt viel Spaß machen können hat zuletzt Cities Skylines bewiesen, das es auch ordentlich in die Hose gehen kann haben wir am letzten Teil von SimCity erlebt. Doch wo reiht sich Prison Architect ein?

Die Geschichte von Mord

Der Release-Patch von Prison Architect war äußerst umfangreich. Die WiSim wurde nicht nur auf Hochglanz poliert sondern es wurde etlicher neuer Content hinzugefügt wie zum Beispiel: mehr Story-Missionen und ein neuer Spielmodus namens Ausbruch.

In eurem Gefängnis werden sich etliches Gesindel und der Abschaum der Menschheit herum treiben. Überhaupt finden wir das Setting klasse, die Story-Missionen überzeugen und bieten teilweise eine sogar zusammenhängende Geschichte. Trotz der recht minimalistischen Grafik zieht uns das Game schnell in seine Welt. Vordergründig liegt das an den Geschichten die richtig böse sind aber uns auch zum nachdenken anregen. Gleich in Mission 1 wird das Thema Todesstrafe aufgegriffen, sehr heikel aber unserer Meinung nach gut und neutral präsentiert. Da beide Seiten bzw. Ansichten zu Wort kommen regt das definitiv zum nachdenken an. Aber auch die weiteren Story-Missionen bieten einigen Unterhaltungswert zum Beispiel geratet euer Gefängnis in eine lupenreine Mafia-Fehde, welche dazu führt das euer halber Knast abbrennt.

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Auch Arschlöcher haben Bedürfnisse

Um Revolten und ähnlich gefährliche Vorgänge überhaupt gar nicht erst zulassen zu müssen, habt ihr die Pflicht euch um die Bedürfnisse eurer Insassen zu kümmern oder ihr sperrt alle in Einzelhaft. Bei Prison Architect habt ihr die freie Wahl, baut ihr euren Häftlingen die Hölle auf Erden vor die Füße oder wird es ein schlechterer Wellness-Urlaub?

Jeder Häftling hat seine eigene Biografie, sein eigenes Vorstrafenregister und wird dementsprechend in eine andere Gefahrenstufe eingereiht. Ein randalierender Teenager der ein paar Blumen ausgerissen hat kommt logischerweise nicht in den gleichen Zellentrakt wie ein Mörder. Bereits hier müsst ihr für eigene Räumlichkeiten sorgen das Ganze wird aber noch wesentlich komplexer. Wir empfehlen euch dringend die Kampagne zu Ende zu spielen diese könnte man als riesiges Tutorial bezeichnen. Wer in der Königsdisziplin „Freies Spiel“ eine Chance haben möchte spielt zuerst die Kampagne durch. Selbst danach werdet ihr aber ein paar Anläufe benötigen um ein fähiger Knastarchitekt zu werden.

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Nun kommen wir zu den „Leckeris“ welche die Knastbrüder haben möchten. Neben Nahrung, einem Bett und einer Toilette müsst ihr auch für Reinlichkeit sorgen. Dazu wird flugs ein Duschraum aus dem Boden gestampft und schon stinken die Jungs etwas weniger. Für die generelle Sauberkeit sorgen Putzkräfte und Mülleimer. Wer seine Knastis richtig doll lieb hat stellt zusätzlich ein paar TV-Geräte auf, setzt ein paar Fenster in den Bau oder lässt sie am Nachmittag im Freien an ihren Muskeln im Trainigsraum arbeiten. Auch an Resozialisierung wurde Gedacht so könnt ihr einen Psychatrieraum errichten und einen Psychologen darin positionieren. Der Wachstum ist enorm wichtig bei Prison Architect den je mehr Gefangene ihr aufbewahren könnt, desto mehr Kohle prasselt auf euer Konto sprich Insassen = Geld.

Neben diesen Bedürfnissen eurer Insassen müsst ihr aber auch noch unterirdisch bauen. Stromkabel und Wasserleitungen wollen gelegt und angeschlossen werden.

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Zuerst die Planung

Wer plan- und orientierungslos wild drauf los baut wird bald sein blaues Wunder erleben und feststellen dass erstens seine Kriegskasse leer ist und zweitens sein Knast nicht mal ansatzweise funktioniert. Hier hilft der Pause-Modus, mit einem klick lässt sich das Spiel problemlos pausieren. So könnt ihr dann perfekt das Planungswerkzeug benutzen und euer künftiges Bauwerk mit Kreidelinien vorskizzieren und im Anschluss mit den Bauarbeiten beginnen. Falls euer Kunstwerk dann noch immer nicht funktioniert könnt ihr es verkaufen und mit dem Geld von vorne beginnen.

Vorbildhaft ist auch die Einbindung von Steam-Workshop. Dort lassen sich etliche Mods (zum Beispiel die Sprache Deutsch) finden und problemlos installieren. So und nicht anders sollte man mit seiner Community zusammenarbeiten, großes Lob an den Entwickler Introversion. Weiters könnt ihr Gefängnisse von anderen Spielern downloaden und gleich versuchen aus dieses im neuen Spielmodus zu entkommen.

Spielspaß:

80

 

 

 

 

Fazit:

Die Aufbaustrategie ist tot? Mitnichten der Prison Architect beweist eindeutig das Gegenteil! Die Story-Missionen sind Klasse umgesetzt und werden in brutalen Comic-Strips erzählt. Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern spielt man so auch abseits des Endlos-Modus dann auch gerne die Kampagne. Der Endlos-Modus ist aber natürlich die Königsdisziplin und diese weiß durch ihre Komplexität zu gefallen. Abgerundet wird der Spaß mit dem Ausbruch-Modus der sich komplett anders spielt und so für noch mehr Abwechslung sorgt. Kurz und knapp an Prison Architect führt für Aufbauspieler kein Weg vorbei.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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