Warhammer Quest hat es also auf den PC via Steam geschafft. Ursprünglich erschien es für Tablets beziehungsweise Smartphones. Warhammer Quest ist ein rundenbasiertes taktischen Rollenspiel das aus der Iso-Perspektive (Vogelperspektive) gezockt wird. Entwickelt wurde das Werk von Rodeo Games und als Publisher fungiert Chilled Mouse. Außerdem verfügt es über die starke Lizenz von dem Warhammer 40k-Tabletop-Spiel. Ob das garantierten Spielspaß bringt oder ob Warhammer Quest eine Lizenzgurke ist klären wir im Test.
Sag mir wo du herkommst und ich sag dir wer du bist
Optisch sieht man Warhammer Quest natürlich seine Herkunft an und mehr als das Prädikat zweckmäßig kann man hier nicht verleihen. Dafür ist die Musik sehr gut und punktet mit orchestralen Tönen und rhythmischen ruhigen Melodien. Wer eine groß angelegte Handlung sucht, der sucht hier vergebens. Einen roten Faden bietet Warhammer Quest nicht. Dafür hat es rot markierte Hauptquests und massenweise Nebenquests die grau aufleuchten.
Die einzelnen Quests bekommen alle eine Rahmenhandlung, die in Textfenstern erzählt wird und stellen euch oft vor die Wahl ob ihr sie gut oder böse abschließt. Immer wieder verlaufen die Quests nicht im Gut/Böse-Design sondern bieten erfrischende Grautöne. Das heißt ihr seid gerade gut gelaunt und schließt die Quest gut ab und trotzdem passiert etwas Schlechtes. Die Quests sind Großteils interessant aber leider schleichen sich immer wieder Übersetzungs- und Rechtschreibfehler ein.
Vier Helden sollt ihr sein
In Warhammer Quest seit ihr immer in einer 
Heldengruppe unterwegs. Diese Gruppe besteht aus vier Helden die natürlich alle von euch gesteuert werden. Die Heldengruppe kann leider nicht selbst zusammengestellt werden da euch Warhammer Quest nur vier Charaktere bietet, außer ihr kauft weitere per DLC nach – das finden wir sehr frech. Im Team dabei ist ein Chaosbarbar der als Nahkämpfer fungiert, ordentlich Schaden austeilt und auch einstecken kann. Entweder rüstet ihr ihn mit einer Einhandwaffe plus Schild aus oder schickt ihn mit einer mächtigen Zweihandwaffe in den Kampf.
Der zweite Nahkämpfer ist ein Zwerg, der sich im Grunde gleich spielt wie der Barbar. Der Unterschied ist das der Zwerg eine Axt als Waffe benötigt. Natürlich dürfen die Fernkämpfer nicht fehlen so steht euch ein Elf und ein Magier zur Verfügung. Der Elf trägt einen Bogen und ein kleines Schwert mit sich, ist also auch im Nahkampf nicht vollkommen machtlos. Der Magier trägt einen Zauberstab und ist außerdem für die Heilung und den Flächenschaden verantwortlich. Auch er kann ein kleines Schwert tragen das ihm im Nahkampf wertvolle Dienste leistet.
Der Ausganspunkt
Bevor ihr in ein Abenteuer ziehen könnt landet ihr auf der Übersichtskarte. Auf dieser Karte sind sämtliche verfügbare Quests und bereisbare Städte eingezeichnet. In den Städten könnt ihr überflüssiges Equipment verkaufen sowie neue Gegenstände kaufen, sie dienen also als Handelspunkt. Außerdem werden dort eure Helden aufgestuft. Sobald eure Helden ein neues Charakterlevel erreichen müsst ihr dafür ordentlich Gold auf den Tisch legen. Ihr müsst also dafür zahlen um ein neues Charakterlevel zu erreichen, das zwingt euch dazu Nebenquests anzunehmen und diese abzuschließen.
Beim Levelaufstieg selbst bekommen eure Charaktere Fertigkeitenpunkte zugewiesen, die aber automatisch verteilt werden. Auf der einen Seite ist das gut den ihr könnt euch nicht verskillen, auf der anderen Seite geht mit dieser Mechanik viel Tiefgang verloren. Hin und wieder erhaltet ihr außerdem neue passive und aktive Fähigkeiten die sich auf die Kämpfe auswirken.
Das Salz in der Suppe
sind natürlich die Kämpfe. Warhammer Quest sieht 
zwar nicht so aus aber wird den Taktiker in euch fordern. Selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad müsst ihr euch schon etwas anstrengen um als Sieger aus der Schlacht hervor zu gehen. Das Kampfsystem selbst ist rundenbasiert. Will heißen zuerst zieht eure Gruppe und dann kommt der Gegner dran. Ihr könnt euch bewegen oder gleich die Angriffe starten. Wer sofort zuschlägt muss aber damit leben, seine Figuren nicht mehr bewegen zu können. Also ist Planung und vorrausschauendes Denken gefragt. Das Haar in der Suppe sind die Fehlschläge. Oft geht ein Angriff ins leere und euer perfekt ausgetüftelter Plan wird somit zu Nichte gemacht. Falls ihr das Kampfsystem in Bewegung sehen möchtet seht euch einfach unser Gameplay-Video dazu an, das ihr am Ende des Tests findet.
In den einzelnen Dungeons können unvorhersehbare Dinge geschehen. Es lauern gute und böse Überraschungen auf euch. Ein gutes Event lässt zum Beispiel eine sterbende Heilerin erscheinen die eure komplette Heldengruppe heilt. Unheimlich fies sind Angriffe aus dem Hinterhalt oder Verzauberungen die eure Angriffskraft verringern.
Das tut weh
Die Unzulänglichkeiten von Warhammer Quest müssen wir an dieser Stelle natürlich auch erwähnen. Es bietet einen langsamen Spielfortschritt egal ob es jetzt das hochleveln der Charaktere ist oder das Gold farmen. Ohne den Kauf von DLC`s wird Warhammer Quest nach ein paar Spielstunden sehr eintönig, da ihr neue Gegner und Helden nur kaufen und nicht erspielen könnt. Ihr könnt aber mit dem Kauf der Special Edition teilweise entgegenwirken diese kostet etwas mehr aber dafür erhaltet ihr auch mehr Content. Das wären: 7 Helden, 5 Extra-Waffen und das Necromancer-/Skeletons Pack. Hier könnt ihr euch das ganze auf Steam genau ansehen.
Spielspaß:
Fazit:
Warhammer Quest spaltet meine Persönlichkeit in zwei Hälften. Ich mag es – ganz ehrlich, aber zeitgleich nervt es auch unheimlich. Auf der einen Seite funktioniert das Spiel wunderbar aber leider ist das halbe Game als DLC ausgelagert und will separat gekauft werden. Wieso man keine Complete Edition bei diesem Port anbietet, die ein paar Euro mehr kostet, erschließt sich mir nicht mal ansatzweise. Kaufen oder nicht? Ja und Nein! Alles klar soweit? …
