Keen Games hat mit Portal Knights bereits einen Indie-Hit erschaffen und schicken sich nun an, mit Enshrouded erneut ein Koop-Fest zu veröffentlichen. Dabei verschlägt es uns in eine Sandbox mit etlichen Biomen, unterirdischen Gebieten und dutzenden Feinden.
Maximal können sich sechszehn Spieler zusammenschließen, ein Heim aufbauen und etliche Abenteuer erleben. Wir haben Enshrouded zu sechst auf unserer internen LAN-Party gespielt und jeder hat gut vierzig Stunden Spielzeit angesammelt. Einiges hat uns gefallen aber ein paar Kritikpünktchen gibt es dann doch.
Los geht’s
Wie es sich gehört, starten wir auch in Enshrouded mit der Charaktererstellung. Wie immer wird unsere beliebte Miss Eve das Abenteuer für uns erleben. Nachdem unser Charakter erstellt ist, gibt es ein kurzes Tutorial und wir finden uns anschließend in der offenen Spielwelt wieder. Wir erspähen ein verfallenes Anwesen und beschließen dieses zu unserer ersten Basis umzubauen. Unser Rene war sehr motiviert und irgendwann sah unsere Hütte dann folgendermaßen aus:
In dieser Bude hausen wir und unsere NPCs.
Grundsätzlich gilt der übliche Survival-Ablauf. Ressourcen sammeln, weiterverwerten, Werkbänke aufstellen, bessere Waffen und Rüstung herstellen und immer so weiter. Die Besonderheit von Enshrouded sind neun rekrutierbare NPCs. Die NPCs lassen sich in der Spielwelt finden und übernehmen anschließend spezielle Rollen wie beispielsweise Schmied oder Bauer und versorgen uns mit zusätzlichen Haupt- und Nebenquests.
Im Grunde genommen stellen sie lebendige Werkbänke dar mit denen wir interagieren können. Außerdem lassen sich zusätzliche Helfer und auch Tiere finden. Die menschlichen NPCs benötigen einen Schlafplatz, genau wie die Tiere. Die Tiere hingegen können wir auch füttern und wir erhalten dadurch passive Boni. Unter anderem haben wir bisher entdeckt: Katze und Hund, dienen als Haustiere, und Ziegen als Nutztiere. Wir können auch Landwirtschaft betreiben und können so Tränke brauen oder benötigte Stoffe wie zum Beispiel Flachs selbst herstellen.
Hinaus in die Spielwelt
Die Spielwelt von Enshrouded ist wirklich riesig und vollgestopft mit Symbolen und Aufgaben. Teilweise fühlt man sich regelrecht davon erschlagen, man merkt das Spiel ist einfach auf mehrere Spieler ausgelegt. Alleine sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht und es kann teils in „Arbeit“ ausarten alle Symbole zu erledigen.
Hier befinden sie Miss Eve und Kalle in einem Bosskampf. Wir benötigen den Kopf des Ungeheuers, damit wir unser Basisherz aufwerten können.
Der Titel setzt euch aber künstliche Grenzen. Neben normal begehbaren Gebieten gibt es auch tieferliegende Biome in denen ein ekelhafter Nebel, genannt Miasma, vorherrscht. Den grauen Schleier könnt ihr ganz normal betreten und darin Ressourcen farmen, Gegner erledigen und so weiter. Glüht der Nebel rot, sagt euch Enshrouded damit, hier habt ihr noch nichts verloren. Ihr müsst nun das Herz eurer Basis hochleveln und erhalten anschließend, nach und nach Zugriff auf weitere Gebiete. Oft ist es auch notwendig, da wir sonst weiterführende Quests nicht erledigen können.
Turm erklommen – Sitzkreis gebildet – die Ruhe genießen.
In der Spielwelt werdet ihr auch einige Türme entdecken und erforschen. Darin erwarten euch kleinere Rätsel und viele Jump and Run-Passagen. Um besser voranzukommen könnt ihr deshalb einen Enterhaken und viel wichtiger, einen Gleiter erforschen. Beide Gadgets können auch aufgerüstet werden. Vor allem der Gleiter ist immens notwendig und habt immer einen Handpickel mit, ihr werdet ihn brauchen. Teils ist die Spielwelt verwirrend aufgebaut, die Höhenunterschiede zu groß um wirklich gut voranzukommen. Ihr werdet also viel Zeit damit verbringen, euch einen Weg zum Questziel zu suchen. Zum Glück könnt ihr für nur fünf Steine ein Basisherz aufstellen und euch fortan zwischen ihnen und den Türmen hin- und herbeamen.
Herausforderung pur
In Enshrouded sind viele Kämpfe und allen voran die Bosskämpfe und Dungeons wirklich herausfordernd. Je nach Spieleranzahl würden wir euch dringend empfehlen die Standardeinstellungen abzuändern. Hostet ihr also ein Spiel, könnt ihr etliche Parameter anpassen wie beispielsweise „Loot (Rucksack) verlieren“, Schadensoutput, eingehender Schaden, die Tages- und Nachtlänge und noch viel mehr.
Dieser Nebel kennzeichnet „Miasma“-Gebiete. Darin findet ihr besondere Gegner und Ressourcen. Obacht, Tag und Nacht bieten zusätzliche Varianten.
Eine große Stärke ist das Klassensystem. Das ist offen gestaltet und bietet insgesamt zwölf Fähigkeitenbäume in denen wir uns beliebig austoben können. Angefangen von Tank, Heiler, Magier, Assassine können wir daraus unfassbar witzige Mischklassen zusammenbauen. Das sorgt für Freude und kann auch relativ einfach umgeskillt und angepasst werden.
Erledigen wir Gegner, Bosse und Dungeons erhalten wir natürlich auch feinen Loot. Es gibt Waffen, Schilde, Ringe, fünf Rüstungsgegenstände und auffindbare Skins die wir ausrüsten können. In der Regel reicht der Loot meistens aus um uns ordentlich auszustatten aber bei vielen Spielern werdet ihr auch eure NPCs wie den Schmied benötigen, der euch feinste und stärkere Rüstung anfertigen kann. Wer sich alleine auf den Loot verlässt, wird ein schweres Leben haben.
Hier seht ihr den Charakterbildschirm von Enshrouded.
Es gibt auch Nebenquests und spezielle Orte an denen wir uns Waffen und zusätzliche Zauber freispielen können. Legendäre Gegenstände können außerdem mit unterschiedlichen Steinen veredelt werden. Unterschätzt das nicht, hier könnt ihr euch massive Boni für eurer Build sichern.
„Wake of Water“-Update-Teaser:
Fazit:
mEssE – alias Chefredakteur und Gründermitglied.
Enshrouded ist/wird ein Fest für Freunde der gepflegten Koop-Unterhaltung. Es bietet bereits jetzt tonnenweise an meist guten Inhalten. Gefühlt warten hunderte Quests auf ihre Erledigung. Mit Crafting, Basisbau, Landwirtschaft, Toniken, Waffen und Rüstungsgegenständen wird genug Inhalt und Abwechslung geboten.
Die manchmal teils verwirrende und mit zu großen Höhenunterschieden gebaute Karte wird wohl so bleiben, die könnte man aber definitiv besser designen, sie wäre wohl der optimale Spielplatz für Anthem und seine Fluganzüge gewesen.
Auch Solisten werden sich wohl teils arg einsam fühlen, sie müssen enorm viel Ressourcen Grinden und die Kämpfe sind alleine bockschwer. Zum Glück könnt ihr etliche Einstellungen jederzeit anpassen.
Kurz: Klare Empfehlung für Koop-Gruppen.
Enshrouded findet ihr auf dem PC via Steam als Early Access-Fassung
