Unter neuer Flagge (Raccoon Logic Studios) wurde mit Revenge of the Savage Planet der quasi Nachfolger von Journey To The Savage Planet (Typhoon und 505 Games) veröffentlicht. Aber nicht nur der Entwickler und der Name sind „neu“ sondern auch die Perspektive. Von der Ego-Ansicht geht es ab in die Third Person-Perspektive. Wenn man den Vorgänger kennt, fühlt sich das am Anfang ganz merkwürdig an aber keine Sorge, nach ein paar Minuten hat man sich daran gewöhnt.
Ob die großen Stärken des Vorgängers übernommen oder gar ausgebaut werden konnten, lest ihr nun in unserem Test.
Was für ein Flow
Die mit Abstand größte Stärke von Revenge of the Savage Planet ist der unfassbar geschmeidige Spielflow. Immer wieder lernen wir etwas Neues kennen, seien es Fähigkeiten, Planeten mit anderen Biomen, frische Quests oder das alternative Einrichten unserer Basis. Wie es sich für ein Metroidvania gehört, können wir bereits erkundete Gebiete wieder besuchen und finden immer wieder neue Orte.
Der Weg der Hauptquests ist permanent klar erkenntlich und die Nebenaufgaben sorgen für Abwechslung. Variantenreich ist auch das Gameplay, beziehungsweise die abwechselnden Passagen dahinter. Mal gilt es actionreiche Kämpfe zu absolvieren, dann die Umgebung zu erkunden nur um anschließend, Jump and Run-Passagen zu meistern oder leichte Rätsel zu lösen.
Vergesst dabei ja nicht auf euren Scanner. Dieser gewährt euch nützliche Informationen zu Gegnern und eurer Umgebung. Jeder Gegner besitzt nämlich eine bestimmte Schwachstelle wie zum Beispiel Hognork, der erste etwas größere Gegner im Spiel. Um ihn fangen oder alternativ besiegen zu können, müssen wir ihm ins Maul ballern. Diese Mechanik zieht sich durch den kompletten Titel, auch bei den Bosskämpfen.
Unsere Flucht
Komplett einsam stranden wir auf dem Planeten „Stellaris Prime“. Ganz alleine sind wir dabei aber nicht, eine ständig plappernde Drohne begleitet uns permanent, egal wohin wir auch gehen. Das Ziel ist es, diesen Stern zu verlassen und wieder auf die Erde zu gelangen. Insgesamt erkunden wir dabei fünf unterschiedliche Planeten: „Stellaris Prime“ (Dschungel), „Xephys“ (Wüste), „Zenit-Riss“ (Eis und Feuer), Quasadron IX und am Ende „Slappis Vergügungstempel“.

Feuer und Eis beherrschen die Szenerie. Dieser Planet hat uns am meisten Spaß bereitet. Rechts im Bild seht ihr eine Heilpflanze.
Auf und mit Slappi findet der finale Bosskampf statt. Danach seht ihr zwar einen Abspann aber hier endet Revenge of the Savage Planet nicht. Ihr müsst noch euren Javelin (unser Guide) reparieren. Dadurch schaltet ihr zwei zusätzliche Endsequenzen frei. Um das geheime beziehungsweise perfekte Ende freizuschalten, müsst ihr auch die Questreihe von Martin Tweed abschließen. Startet ihr davor mit eurem Javelin seht ihr die eher unbefriedigende Endsequenz.
Unser Schleim
In Revenge of the Savage Planet gibt es verschiedene Schleimarten die ihr sammeln könnt. Dieser glibberige Schleim wird an speziellen Pflanzen geerntet und mit eurer „Zweitwaffe“ verwendet. Zum einen könnt ihr damit Schaden verursachen (Lava, Wasser, Stein, Gift) und zum anderen wird die Rotze auch für verschiedene Rätsel benötigt. Ihr könnt damit versperrte Wege öffnen. Zum Beispiel verbrennt Lava Spinnennetze oder wir versorgen Tore mit Strom.
Zu Beginn steht uns als Basis (Spielerhub) nur ein lächerliches und vor allem fast leeres Gebäude zur Verfügung. Je weiter wir voranschreiten, desto mehr Gebäude und Museen werden vom Orbit aus zu uns nach unten abgeschossen. Im Spielerhub finden wir einen 3D-Drucker, einen Automaten zum Auffüllen unseres (Granaten)-Inventars, einen PC für die Forschung (Tiere analysieren), lustige Werbevideos aber auch Videos die zur Story gehören sowie drei zusätzliche Räume die wir nach unserem Gusto einrichten können. Außerdem können wir hier auch unsere Optik ändern. Es stehen unterschiedliche Outfits zur Verfügung.
Launch-Trailer:
Fazit:
„Holy Moly“ hat Revenge of the Savage Planet einen Spielflow. Wie im Rausch habe ich das Metroidvania durchgerotzt. Es wird einfach nie langweilig, immer zur richtigen Zeit bekommen wir neue Gameplay-Mechaniken an den Kopf geworfen. Dazu gesellen sich die verschiedenen Planeten die für weitere Abwechslung sorgen.
Die Spielzeit, wenn ihr der Story halbwegs folgt, liegt bei ungefähr fünfzehn Stunden, dann habt ihr alle drei Endsequenzen gesehen. Sammelwütige Spieler können danach noch Tiere fangen, Geheimnisse entdecken und zusätzlichen Kram wie Outfits sammeln.
Der Humor zündet für mich nicht so wie im Vorgänger aber dafür sind die „Werbevideos“ erneut großartig. Die erste Stunde lang hat mich auch der Perspektivenwechsel überrascht und die komische Gangart meines Charakters genervt aber daran hatte ich mich schnell gewöhnt.
Summa Summarum kann ich euch das Action-Adventure ans Herz legen. Noch besser wird es im Koop-Modus den ihr sowohl lokal als auch online nutzen könnt.
Revenge of the Savage Planet findet ihr auf PC (Steam), XBox Series X|S und PS5 und alternativ auch im XBox Game Pass