Test: Beholder: Every Choice has Consequences – Das ungewöhnlichste Spiel des Jahres

Test: Beholder: Every Choice has Consequences – Das ungewöhnlichste Spiel des Jahres

Warm Lamp Games beschert uns mit Beholder: Every Choice has Consequences zum Jahresende einen äußerst ungewöhnlichen Titel. Wir erwachen in einer Welt welche unter der totalen Kontrolle steht. An jeder Ecke gibt es Spitzel und zwielichtige Gestalten. Sofort erinnern wir uns an die dunkelste Epoche der Menschheitsgeschichte, den zweiten Weltkrieg. Wie weit würdet ihr gehen um eure Familie zu beschützen? Diebstahl? Dubiose Geschäfte? Spielt man den Lakaien für die Staatsmacht? Ist ein Mord „okay“ wenn dafür andere gerettet werden? Wie weit wirst du gehen? Vergiss aber niemals – jede Entscheidung zieht Konsequenzen nach sich! Wir starten mit dem Test.

Wir geben den Hausmeister

Wir verkörpern das Familienoberhaupt einer durchschnittlichen, vierköpfigen Familie – Vater, Mutter, zwei Kinder, alles wunderbar. Als wir jedoch bei unserem neuen Job als Hausmeister für einen Apartmentkomplex ankommen erleben wir direkt was passiert wenn man sich dem System nicht unterwirft. Unser Vorgänger wird von der Polizei brutal zusammengeschlagen und „entsorgt“. Nach einer kurzen Unterweisung starten wir auch schon in unseren Alltag.

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In unserer Wohnung steht ein Telefon und wenn dieses läutet ist es unsere oberste Pflicht diesen Anruf anzunehmen. Dort erhalten wir nämlich unsere Quests und Instruktionen was wir zu tun haben. Zumindest jene Aufgaben die dem Staat dienlich sind. So belauschen wir unsere Mieter, verwickeln sie in Gespräche und legen von jeden einzelnen Profile  an. Wir durchsuchen ihre Wohnungen, wir verwanzen ihr Hab und Gut. Die Privatsphäre ist tot, hoch lebe der Staat. Die Frage die wir uns sofort stellen, müssen wir das tun? Müssen wir ein gehorsames Arschloch sein um in Beholder weiter zu kommen?

Der andere Weg

Ihr solltet eure Entscheidungen wirklich gut überdenken und vor allem vorrausschauend handeln. Natürlich müsst ihr nicht immer das kleine Rad in der staatlichen Maschinerie sein. Viele Aufgaben erhaltet ihr auch von euren Mietern oder direkt von der Familie und ihr Schicksaal liegt somit in euren Händen. Beachtet aber das alles auf euch zurückfallen wird, geht etwas schief werdet ihr die Schuld dafür tragen und glaubt uns das wollt ihr nicht. Ein kleines Beispiel: Wir sollen für einen Mieter eine Flasche Whiskey organisieren damit dieser die Papiere von dem Paar im Erdgeschoss rausrückt. Das Pärchen könnte dann in die Freiheit fliehen.

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Da wir aber knapp bei Kasse sind entschließen wir uns den Whiskey aus einer der Wohnungen zu klauen. Dieses Vorhaben glückt und so werden unsere Finger immer länger und wir klauen was das Zeug hält, scheint ja niemanden zu interessieren. FALSCH gedacht! Als uns eines Tages die Staatspolizei besucht, uns zusammen schlägt und uns anschließend mitsamt unserer Familie tötet lernen wir eine wertvolle Lektion.

Unsere Tochter ist krank

Wir starten Beholder neu und dieses Mal gehen wir den „guten“ Weg. Wir folgen dem Staat bedingungslos und kommen so auch eigentlich recht gut voran. Die Quests trudeln rein und wir schwimmen im Geld. So können wir der Familie all das bieten das sie sich wünscht. Unser Sohn darf studieren, unsere Frau bekommt Geld um das Leben in der Wohnung am Laufen zu halten … was kümmern uns die Probleme der anderen? Was juckt es mich wenn ich einen Mieter beim Staat melden muss so lang es uns gut geht?

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Natürlich kommt es wie es kommen muss, wir waren ein Arschloch und haben im Grunde genommen keinen guten Kontakt mehr zu unseren Mietern. Egal wir kaufen eine neue Ebene des Hauses und eröffnen eine neue Wohnzelle. Ein neuer Mieter, dieser wird uns helfen, dort können wir ansetzen. Unsere Tochter ist nämlich krank geworden und kein Medikament hilft ihr. Wir waren bei diversen Ärzten, waren im Krankenhaus, das Geld ist weg, wir sind pleite, wir stehen vor dem Nichts und unser kleiner Augapfel geht unweigerlich dem Tod entgegen. Unser neuer Mieter ist ein Seemann und durch ihn kommen wir zu einem Handel. Er verkauft uns abgepackten Fisch, wenn wir ihn loswerden können wir den Gewinn behalten. Wir vermuten der Fisch ist schlecht aber unsere Tochter liegt im Sterbebett. Wir entschließen uns also einem alten Ehepaar den vergammelten Fisch zu verkaufen. Was wir allerdings nicht wussten ist das sie ein Gasthaus besitzen und diesen dort an die Gäste ausgegeben haben. Das Gasthaus wurde geschlossen und ihre Existenz vernichtet.

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Wir stellen unseren Fischer zur Rede, unser geprelltes Paar legt ebenfalls ein ordentliches Tempo an den Tag. Dem Fischer ist all das egal er hat ja schließlich sein Geld bekommen. Die Schuldzuweisungen werden hin und her geschoben. Dann passiert das unvermeidliche – wir werden erschossen, das Familienoberhaupt alias der Spitzel ist gestorben. Unsere Familie ist also nutzlos geworden und wird ebenfalls entsorgt. Jedes neue Spiel verläuft anders, jede Entscheidung verursacht andere Konsequenzen, den „richtigen“ Weg zu finden ist das eigentliche Spielziel von Beholder.

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Das Gameplay

Gameplaytechnisch würden wir Beholder in die Strategieecke einordnen mit einer Prise Rogue Like. Unser Hausmeister Herr Stein muss niemals schlafen, wir sind quasi 24/7 wach und das ist auch verdammt gut so denn es gibt so viel zu erledigen. Im Spiel gibt es zwei Währungen, jene des Staates und den ganz normalen Schotter auch Geld genannt. Die Staatswährung erhalten wir für erledigte Aufgaben wie beispielsweise das Ausspionieren, das ist wichtig den damit können wir uns bessere Überwachungskameras und anderen Schnickschnack kaufen. Das übliche Geld erhalten wir teilweise auch vom Staat und von den Missionen die uns unsere Mieter aufschwatzen. Zu regelmäßigen Tageszeiten kommt außerdem ein dubioser Händler vorbei. Dort können wir „gefundenen“ Schund verkaufen und wertvolle Waren wie Medikamente kaufen.

Im offiziellen Gameplay-Video könnt ihr euch den Titel in Aktion ansehen:

Spielspaß:

80

 

 

 

 

Fazit:

Beholder: Every Choice has Consequences ist kein Spiel für jedermann, man muss sich schon darauf einlassen. Durch die dunkle und düstere Optik wird eine beklemmende Atmosphäre geschürt. Das Spiel sieht so leicht aus aber ist schwer zu meistern. Die Entscheidungen sind absolut großartig in das Spiel integriert. Wollen wir gut oder böse sein? Wie kommen wir ans Ziel? Wie sehen die Konsequenzen aus und vor allem kann ich mit ihnen leben, falls ich selbst überhaupt überlebe? Wer etwas frisches, neues Sucht und geistig kein Kleinkind mehr ist wird eine verdammt gute Zeit mit dem Spiel haben.

Beholder findet ihr bei Steam für 9,99€.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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